NFC-Implantate sinnvoll? - Wofür man NFC-Implantate nutzen kann (1/2)

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NFC-Implantate sinnvoll? - Wofür man NFC-Implantate nutzen kann (1/2)

NFC-Implantate sinnvoll? - Wofür man NFC-Implantate nutzen kann (1/2)

Veröffentlicht am 10.08.2017

Spätestens seit Medien berichteten, dass die erste schwedische Firma plant ihren Mitarbeitern NFC-Chips zu implantieren, ist das Thema NFC-Implantate in der Öffentlichkeit angekommen. Wir als Anbieter von NFC-Produkten bieten zwar keine NFC-Implantate an, allerdings interessiert uns das Thema natürlich trotzdem. Wir möchten in diesem und unserem nächsten Artikel möglichst neutral über NFC-Implantate aufklären. In diesem Artikel geht es vor allem um die Einsatzmöglichkeiten, während der nächste Artikel Fragen zum Einsetzen von Implantaten und der Sicherheit beantwortet.

Was ist ein NFC-Implantat?

NFC-Implantate sehen ungefähr aus wie ein Reiskorn und enthalten einen ganz gewöhnlichen NFC-Tag. Bei NFC-Tags handelt es sich um kleine Datenspeicher, die der Nutzer selbst beschreiben kann. Da ein NFC-Tag keine eigene Energiequelle besitzt, wird ein aktives NFC-Lesegerät wie z.B. ein NFC-fähiges Smartphone benötigt, um den Tag auszulesen. Mehr über die Funktionsweise von NFC findet ihr in unserem NFC-Infobereich. NFC-Implantate werden meistens zwischen Daumen und Zeigefinger eingesetzt und ermöglichen so die NFC-Technologie quasi mit dem eigenen Körper zu nutzen.

Wofür kann ich ein NFC-Implantat nutzen?

Grundsätzlich kann man ein NFC-Implantat genau für dieselben Zwecke nutzen wie einen gewöhnlichen NFC-Tag. Der große Vorteil ist eben, dass man keinen zusätzlichen NFC-Tag mehr dabei haben muss, um NFC-Funktionen zu nutzen. Außerdem sieht es natürlich ziemlich cool aus, mit einer bloßen Handbewegung beispielsweise Türen zu öffnen. Insgesamt lassen sich drei große Einsatzgebiete von NFC-Implantaten unterscheiden und zwar: Identifikation, Speichern von Inhalten und Smartphone-Steuerung.

1.      Identifikation

NFC-Implantat statt Mitgliederausweis oder Monatsfahrkarte

Jedes NFC-Implantat besitzt eine eindeutige Seriennummer (UID), die von aktiven NFC-Lesegeräten ausgelesen werden kann. Daher kann man sein Implantat zum Beispiel als Ersatz für Mitgliederausweise im Fitnessstudio oder Monatskarten im öffentlichen Nahverkehr nutzen. Sowohl im Fitnessstudio als auch im öffentlichen Nahverkehr wird die NFC-Technologie ohnehin schon häufig eingesetzt. So kann man in Fitnessstudios sein Schließfach häufig durch eine Berührung mit dem Mitgliederausweis öffnen und schließen. In Bus und Bahn hingegen können die Monatsfahrkarten vom Kontrolleur einfach mit einem Lesegerät gescannt werden. Theoretisch kann man mit einem einzigen NFC-Implantat daher diverse Mitgliedsausweise und Monatsfahrkarten ersetzen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Fitnessstudios, Verkehrsbetriebe und andere Anbieter von NFC-Karten bereit sind, die Seriennummer der Mitgliedsausweise bzw. Fahrkarten mit der UID des NFC-Implantats zu überschreiben.

Den Haustürschlüssel durch ein NFC-Implantat ersetzen

Die UID des NFC-Implantats kann auch genutzt werden, um die eigene Haustür durch eine einfache Handbewegung zu öffnen. Dadurch muss man den Schlüssel nicht immer mitnehmen (z.B. praktisch beim Sport) und man kann ihn logischerweise auch nicht mehr vergessen. Zusätzlich zum NFC-Implantat wird allerdings noch ein spezielles NFC-Türschloss benötigt. Die UID des NFC-Implantats wird dann mit dem NFC-Türschloss verknüpft, sodass sich die Tür nur öffnet, wenn das Implantat mit der richtigen UID in der Nähe ist.

Sich mit dem NFC-Implantat bei Windows-Rechnern anmelden

Auch für diesen Anwendungsfall wird zusätzliche Hardware benötigt und zwar ein NFC-Reader, der praktisch als automatische Tastatur zum Einsatz kommt. Dieser NFC-Reader wird an den Rechner angeschlossen und die UID des Implantats wird als Kennwort für den Windows-Rechner genutzt. Nun kann man die Hand mit dem Implantat einfach über den NFC-Reader halten, wodurch das Passwort vom Reader automatisch eingetippt wird.

Grundsätzlich kann man also die UID des NFC-Implantats gleichzeitig als Mitgliederausweis, Monatsfahrkarte, Haustürschlüssel und Passwort für den Rechner benutzen. Auf diese Weise kann man weder Karten, Schlüssel noch Passwort vergessen und kann sämtliche Karten sowie den Haustierschlüssel einfach zu Hause lassen.

2.      Speichern und Teilen von Inhalten

Das NFC-Implantat kann vom Besitzer mit verschiedenen Apps auch selbst beschrieben werden. Auf diese Weise lassen sich ohne Programmierkenntnisse verschiedene Inhalte hinterlegen, die dann mit einem NFC-fähigen Smartphone ausgelesen werden können. Je nach hinterlegtem Inhalt werden auf dem Smartphone dann verschiedene Aktionen ausgelöst. Hier ein paar Beispiele für mögliche Inhaltstypen und die ausgelösten Aktionen auf dem scannenden Smartphone:

Einfacher Text: Das Smartphone zeigt den Text an. Diese Funktion könnte zum Beispiel genutzt werden, um wichtige Gesundheitsdaten für den Notfall zu hinterlegen (z.B. Vorerkrankungen, Blutgruppe oder benötigte Medikamente).

Link zu einer Website: Die entsprechende Website wird automatisch geöffnet.

Kontaktdaten: Die hinterlegten Kontaktdaten werden automatisch ins Adressbuch übertragen. Das lästige Abtippen von Visitenkarten wird also hinfällig.

Adresse: Google Maps öffnet sich und es wird automatisch eine Route zur hinterlegten Adresse berechnet (falls Standortortung aktiviert ist).

WLAN-Konfiguration: Das Smartphone verbindet sich mit dem hinterlegten WLAN. Besonders praktisch, wenn Besuch auf das WLAN zugreifen will und man nicht erst umständlich das Passwort herausgeben möchte.

Mit einem NFC-Implantat lassen sich also verschiedenste Inhalte deutlich leichter mit anderen teilen. Allerdings macht es nicht allzu viel Sinn alle erwähnten Inhaltstypen auf einem Implantat zu speichern, da ein Smartphone beim Scannen ja auch nicht alle Aktionen auf einmal ausführen soll. Man muss sich also für einen Inhaltstyp entscheiden. Da der NFC-Tag immerhin unter der Haut eingesetzt wird, sollte man sich überlegen, ob man für das Speichern und Teilen von Inhalten lieber mehrere gewöhnliche NFC-Tags verwendet.

3.      Smartphone-Steuerung

Zu guter Letzt lassen sich auf NFC-Implantaten auch mehrere Befehle zum Ändern von Smartphone-Einstellungen und zum Starten von Apps auf dem Smartphone hinterlegen. Was bedeutet das konkret? Nachts zum Beispiel haben die meisten Menschen ein Ruhebedürfnis, brauchen ihre WLAN- und Bluetooth-Verbindungen nicht so unbedingt und stellen sich wahrscheinlich auch einen Wecker für den nächsten Morgen. Auf dem NFC-Implantat kann man mit verschiedenen Apps zum Beschreiben von NFC-Tags Befehlsketten hinterlegen wie z.B. Klingelton volle Lautstärke/lautlos, WLAN an/aus, Bluetooth an/aus und Wecker-App starten. Sobald mit dem Handy das NFC-Implantat berührt wird, werden automatisch alle Einstellungen geändert und die entsprechende App gestartet. Bei einer erneuten Berührung (z.B. am nächsten Morgen) werden alle Einstellungen wieder rückgängig gemacht.

Es sind verschiedenste Kombinationen aus Befehlen denkbar, jedoch gilt auch hier wie beim vorherigen Anwendungsfall, dass auf dem NFC-Implantat nur eine Befehlskette Sinn macht. Ein scannendes Smartphone soll ja schließlich nicht mehrere gleichzeitig ausführen. Auch hier empfiehlt es sich daher eventuell eher mehrere gewöhnliche NFC-Sticker in der Wohnung anzubringen, anstatt ein NFC-Implantat einzusetzen.

Fazit

NFC-Implantate können genau wie gewöhnliche NFC-Tags sehr vielfältig eingesetzt werden. Allerdings bieten sie zusätzlichen Komfort, da man eben keine zusätzlichen Tags benötigt, sondern quasi die NFC-Technologie im eigenen Körper immer dabei hat. Vor allem die Möglichkeit mit einem einzigen Implantat Mitgliederausweise, Monatsfahrkarten, Haustierschlüssel und die Passworteingabe am Rechner zu ersetzen, klingt vielversprechend. Allerdings sind NFC-Implantate noch nicht allzu weit verbreitet und nicht alle Fitnessstudios und Verkehrsbetriebe sind bereit die UID Ihres NFC-Implantats in ihr System aufzunehmen. In unserem nächsten Blog-Beitrag erwarten Sie mehr Informationen zum Einsetzen von NFC-Implantaten, dem Heilungsprozess und auch der Sicherheit der NFC-Chips im Körper.

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